so hat alles begonnen

Anno 1970 hat mein Vater mit dem Auto meiner Mutter, einem Mini, angefangen Slaloms zu fahren.

1972 hat er dann mit diesem Mini an einem Fahrerlehrgang auf dem Nürburgring teilgenommen.

 

 

 

1973 wurde dann ein Renault R 5 angeschafft und für die Saison 74 vorbereitet.

Dort startete mein Vater im erstmals ausgetragenen Renault 5 Pokal im Rahmenprogramm

zum Jim Clark Gedächtnisrennen auf dem Hockenheimring.

Startaufstellung 1974
Startaufstellung 1974
Renault 5 TL 1974 in Hockenheim
Renault 5 TL 1974 in Hockenheim

 

 

 

 

1975 folgte ein Simca Rally 2, mit dem mein Vater an Rundstrecken- und Bergrennen teilnahm.

 

 

 

 

 

Simca 1000 Rallye 3

 

 

 

Die Firma SIMCA (Société Industrielle de Mécanique et de Carrosserie Automobile) wurde 1934 gegründet und fertigte im französischen Nanterre Fiat Fahrzeuge in Lizenz. 1954 übernahm SIMCA die Ford-Werke in Poissy (bei Paris) und erweiterte dieses Werk zur modernsten Automobilfabrik in Europa. 1961 wurde der Simca 1000 - eine 4 türige Limousine mit 940ccm und 40PS als Wagen für Europa vorgestellt. Dieses preisgünstige, überaus erfolgreiche Fahrzeug wurde in den folgenden Jahren immer weiter entwickelt. Vor allem die so genannten „Rallye“ (Simca 1000 Rallye, Rallye1, Rallye2 und Rallye3) Modelle wurden auf Sportlichkeit getrimmt.

 

So stiegen Hubraum und Leistung kontinuierlich an:

 

Simca 1000 Rallye (1970): 1118 ccm, 55 PS

 

Simca 1000 Rallye1 (1971): 1286ccm, 60 PS

 

Simca 1000 Rallye2 (1973): 1286ccm, 82 PS ab Baujahr`76 86 PS

 

Und die 1978 vorgestellte letzte Version: Simca 1000 Rallye 3 mit 1286ccm , Weber Vergaseranlage, Fächerkrümmer etc. mit 103 PS

 

Schon der Rallye 2 von 1973 verfügte über vier Scheibenbremsen, 4fach Solex- Vergaseranlage Schalensitze etc. und zeichnete sich durch sein Heckmotor-/Heckantrieb Konzept als überaus sportliches Fahrzeug aus. Auch der geringe Neupreis, damals war ein solches Fahrzeug noch für 5450.-DM zu haben, sorgte für volle „Simca“-Klassen in den beliebten Motorsportarten

(AutoSlalom, Rundstreckenrennen oder Rallyes).

 

Die Evolution der Modellreihe gipfelte in dem 1978 vorgestellten Simca 1000 Rallye3. Basierend auf dem so genannten SRT- (Simca Racing Team) Kit – wurde dieser Tuning Kit bestehend aus: Nockenwelle, Weber-Vergaseranlage, Fächerkrümmer,Verbreiterungen, Aluräder, eng gestuftes Getriebe etc. von Simca bei der Motorsportbehörde homologiert. 1000 Fahrzeuge mussten damals zur Zulassung des Kits zum Motorsport in Serie gebaut werden.

Nur im Jahr 1978 wurde diese Version des Fahrzeugs produziert. Leider erhöhte sich die Anzahl nicht mehr, da Ende 1978 die gesamte Modellreihe Simca 1000 eingestellt wurde. Als der Rallye 3 1978 auf den Markt kam erhielt er in Deutschland keine Zulassung zum öffentlichen Straßenverkehr (zu laut, überstehender Auspuff, Verbreiterungen ohne CrashGutachten., zu schnell?...)

Doch im Motorsport war er konkurrenzlos überlegen. In der Klasse bis 1300ccm gewann er alle Disziplinen – selbst die Konkurrenz aus dem eigenen Haus – der Rallye 2 – war chancenlos. Viele der originalen Rallye 3 Fahrzeuge fielen allerdings der harten Gangart im Motorsport zum Opfer. Auch die Korrosion trug dazu bei, das heute kaum mehr 300 der wirklich originalen Fahrzeuge überlebten. Sehr oft wurden Rallye2 Versionen umgebaut verfügen dann aber nicht über denentscheidenden Buchstaben in der Fahrgestellnummer: S1ND2 8 P.....

 

Beim Verkauf eines neuen Rallye3 war der Händler aufgefordert den Namen des ersten Eigentümers auf dem Aluschild am Armaturenbrett einzuschlagen und das Fahrzeug der „Serie Speziale“ zu vermerken.

 

Technische Daten:

 

Simca 1000 Rallye 3

Baujahr:1978

Hubraum:1286 ccm

Leistung:103 PS bei 6200 1/min

Gemischaufbereitung:2 x 40er Weber Doppelvergaser

Auspuff:4 in 1 Fächerkrümmer mit Vor- u- Nachschalldämpfer

Getriebe:4-Gang Schaltgetriebe, eng gestuft,

Endübersetzung frei wählbar ohne Sperrdifferenzial

Lenkung:Zahnstangenlenkung mit kurzer Übersetzung

Lage des Lenkgetriebes verschiebbar (zur Vermeidung von Sturz und Spur

änderungen während des Einfederns)

Vorderachse:Querblattfeder mit Koni Stoßdämpfern

Hinterachse:Dreiecklenker mit Spiralfeder,

Querstabilisator und Konis 4 Scheibenbremsen, 6 x 13 Aluräder

 

 

 

Genau so einen Rallye 3 durfte ich zusammen mit meinem Vater im Frühjahr 1978 in Straßburg abholen. Dieser Simca wurde dann nach dem damaligen Reglement der Gruppe 1B aufgebaut und im nationalen Rennpokal der ONS eingesetzt.

 

 

Mit diesem Simca gelang Ihm auch der größte Erfolg.

Er errang 1978 den 3. Platz im Rennpokal der ONS (heute DMSB)

und wurde dafür von Fritz Huschke v. Hahnstein geehrt.

 

 

 

 

 

Danach war erst einmal Schluß mit der Rennerei und mein Vater fuhr nur sporadisch auf verschiedenen,

geliehen Autos. Zum Beispiel fuhr er zusammen mit Olaf Manthey einige Läufe zur Tourenwagen Europa-

meiterschaft auf einem Ford Escort. 

 

 

Ab 1982 hab ich dann angefangen Kart zu fahren. Leider habe ich davon nicht mehr allzu viele

Dokumente gefunden.

 

 

 

 

Im Jahr 1985 wurde uns ein Audi 50 (VW Polo)  Gruppe H angeboten. Dieser sollte ab ´86 bei der VLN, damals noch Veedol Langstreckenpokal, eingesetzt werden. Damit begann auch meine Liebe zur Nordschleife. Der Audi machte mit seinen ca. 150 PS viel Spass und war wegen seinem niedriges Gewicht (Makrolon Scheiben, Hauben und Türen aus GFK) auch richtig schnell.

 

 

Bis 1990 haben wir mit dem Polo viel Freude gahabt. Dann kam der Umzug mit unserer Firma,

Neubau einer Unterstell- und Wartungshalle für die Busse und für die Rennerei war keine Zeit mehr.

 

1997 bekam ich die einmalige Gelegenheit, das ex Auto von Friedo Scholl, einen Ford Escort RS 2000 MK 2

zu kaufen. An diesem Auto habe ich selbst von 1979 bis 1981 bei den Rennen geschraubt.

Dieses Auto setzen wir bis heute bei ausgewählten Yongtimer Veranstaltungen, am liebsten auf der

Nürburgring Nordschleife oder in Spa, ein.

 

 

Bremspunkt verpasst  ;-)